Alltag mit Reizdarmsyndrom

Florentina Sgarz, BA

Alltag mit Reizdarmsyndrom

Nach der Diagnose Reizdarmsyndrom gibt es einige Dinge, auf die Sie achten oder sogar verzichten sollten. Es ist wichtig, auf Ihren Körper zu hören und zu erkennen, welche Lebensmittel ihm guttun und welche Beschwerden hervorrufen. Die Lebensqualität sollte durch diese Funktionsstörung nicht eingeschränkt werden. Daher ist es umso bedeutender, sich mit dieser Symptomatik auseinanderzusetzen, damit Ausflüge und der normale Alltag wieder Freude bereiten und keine Last darstellen.

Ein Reizdarmsyndrom tritt typischerweise mit Bauchschmerzen und anderen Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung oder Blähungen auf. Die genauen Ursachen eines Reizdarmsyndroms sind unklar und können bei jedem Menschen anders auftreten. Dieses Syndrom tritt bei Frauen doppelt so häufig auf wie bei Männern. Die Einschränkung der Lebensqualität nehmen die Betroffenen unterschiedlich wahr. Etwa die Hälfte fühlt sich in ihren alltäglichen Tätigkeiten (beispielsweise Beruf, Familie, Sexualität, Freizeit) nicht eingeschränkt, wohingegen die anderen das Ausmaß der Beeinträchtigung im Alltag von gering bis erheblich empfinden. Als mögliche Ursache für ein Reizdarmsyndrom wird oft Stress erwähnt.

Mehr Informationen zum Reizdarmsyndrom

Darm-Hirn-Achse – inwieweit beeinflusst das Gehirn unseren Verdauungstrakt?

Bereits seit einigen Jahren ist die Darm-Hirn-Achse im Fokus der Forschung. Die Nervenverbindungen zwischen Darm und Gehirn sind in einem ständigen intensiven Austausch von Informationen. Dieser Austausch funktioniert in beide Richtungen und als zentrales Element wird das Nervensystem betrachtet. Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass der Darm sich selbst steuert. Im Gegensatz zur Oberschenkelmuskulatur braucht der Darm nicht unbedingt ein Gehirn, dass ihm sagt, dass er sich bewegen soll. Das Gehirn mischt sich trotzdem ein, wie zum Beispiel in Stresssituationen. Vor einer Prüfung, einem Wettkampf oder einer Situation, die besonders nervös macht, meldet sich oft der Darm mit einem dringenden Geschäft. In Tierdokumentation, wird manchmal gezeigt, dass wenn ein Löwe eine Giraffe angreift und diese losrennt, sie beim Rennen Kot verliert. Die Nerven im Gehirn, die den Körper auf Flucht oder Kampf vorbereiten und unnötigen Ballast loswerden wollen. Das ist nur ein Beispiel, inwieweit unser Gehirn den Darm beeinflussen kann. Die Darm-Hirn-Achse ist ein sehr komplexes System und ein Zusammenhang von Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen mit dem Darm wurde bereits nachgewiesen. Im Darm werden über 20 Hormone produziert und eines davon ist das Hormon Serotonin. Es ist ein Botenstoff, der für die Glücksgefühle und unsere Laune verantwortlich ist. Ganze 95 % unseres Serotonins werden im Darm produziert, wo es einer der bedeutendsten Botenstoffe des Darm-Nervennetzwerks darstellt und beispielsweise auch die Darmbewegungen steuert.

Welche Therapien sind effektiv bei einem Reizdarmsyndrom?

Nach der Diagnose Reizdarmsyndrom fragen sich die Betroffenen häufig, was sie gegen ihre Beschwerden tun können. Es gibt verschiedene Wege, die Beschwerden zu bekämpfen oder zu lindern, je nach Ausmaß des Syndroms.
Grob geschildert gibt es folgende Therapien:

  • Ernährung
  • Psychologische Unterstützung
  • Entspannungsübungen
  • Bewegungstherapie
  • Symptomtagebuch/Ernährungstagebuch
  • Medikamente/Probiotika

Die richtige Ernährung bei einem Reizdarmsyndrom

Alltag mit Reizdarmsyndrom

Menschen mit Reizdarmsyndrom reagieren besonders empfindlich auf bestimmte Lebensmittel, die sich von Mensch zu Mensch unterscheiden. Sie sollten besonders auf ihre Ernährung achten, um die Beschwerden zu lindern oder erträglicher zu machen. Die Zufuhr von Ballaststoffen sollte nicht im Übermaß, aber auch nicht in verminderter Menge passieren. Zucker wie Fruktose und Sorbit aber auch Kaffee, können die Symptome eines Reizdarmes auslösen oder gar verstärken. Die Betroffenen sind ebenfalls sehr empfindlich gegenüber Dehnungsreizen im Darm und üppigen Mahlzeiten, denn dadurch werden normale Verdauungsprozesse oder Gasbildungen im Darm als schmerzhaft empfunden. Diese Überempfindlichkeit kann durch Stresssituationen oder Emotionen ausgelöst und sogar verstärkt werden.

Ärzte empfehlen Reizdarmpatienten, ein Ernährungstagebuch zu führen, um zu sehen, welche Lebensmittel welche Beschwerden auslösen. Damit ist es für die Zukunft einfacher, die richtige Wahl an Lebensmitteln zu treffen. Vielen Patienten probieren die FODMAP-Diät. Bei dieser Ernährungsform wird auf fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide und Polyole verzichtet. Das sind Einfach- und Mehrfachzucker sowie Polyalkohole, die von Bakterien im Dickdarm vergärt werden wodurch Gase entstehen. Außerdem ziehen sie große Mengen an Wasser in den Darm und verursachen Durchfälle. Zu den Einfach- und Mehrfachzuckern zählen etwa Fruktose in Früchten oder Honig, Laktose in Milchprodukten, Fruktane in Weizen, Knoblauch oder Zwiebeln, Galaktose in Bohnen, Linsen und Sojabohnen. Ebenfalls gehören die Zuckeraustauschstoffe wie Xylit, Sorbit und Maltit, die natürlicherweise in Pflaumen, Aprikosen, oder Mais vorkommen, dazu. Die vielen Lebensmittel, die bei dieser Diät aus dem Ernährungsplan gestrichen werden, erschweren das Auswärtsessen im Alltag oft. Es wäre ein Anfang, oder bloß eine kleine Umstellung, zunächst einzelne Nahrungsbestandteile, wie etwa Fruktose, Lactose und Sorbit auf dem Speiseplan zu minimieren. So ist es einfacher herauszufinden, welche Nahrungsmittelunverträglichkeiten mitunter ein Grund für die Beschwerden sein können und welche die Beschwerden hervorrufen.

Psychotherapie in der Behandlung gegen Reizdarmsyndrom?

Mittlerweile ist es weit verbreitet, dass Stress auf den Magen bzw. den Darm schlägt. Das verdeutlicht nur noch mehr, wie eng unser Gehirn mit dem Magen-Darm-System zusammenhängt. Diese Verbindung zeigt auch, warum das Reizdarmsyndrom zu den psychosomatischen Erkrankungen zählt. Psychosomatisch bedeutet, dass ein enger Zusammenhang zwischen den Symptomen und dem psychischen Zustand besteht. Es kann sich sogar ein postinfektiöses Reizdarmsyndrom entwickeln, bei dem die Ursache zu Beginn eine Infektion ist und wodurch häufig psychische Symptome eine Verstärkung der körperlichen Symptome fördern. Die kognitive Verhaltenstherapie, Biofeedback und bauchbezogene Hypnotherapie sind mit der Reizdarm-Therapie sehr gut kombinierbar. Die Betroffenen lernen dadurch, mit den Beschwerden, negativen Denkmustern und ungünstigen Verhaltensweisen umzugehen, damit die Lebensqualität wieder erhöht wird. Ein Teil der Reizdarm-Behandlung ist, dass negativer Stress und psychische Belastung so gut wie möglich reduziert werden. Entspannungsübungen sind hierfür eine bewährte Methode, um die Symptome zu lindern.

Probiotika oder Medikamente gegen Reizdarm?

Viele Menschen stehen Medikamenten sehr kritisch gegenüber, dabei gibt es eine Reihe davon, die in der Reizdarm-Behandlung eingesetzt werden. Leider wirken sie nur gegen die Symptome des Reizdarms und können die Erkrankung nicht heilen. Eine Alternative stellt die Probiotika-Therapie dar. Probiotika sind speziell ausgewählte Bakterienstämme und diese hochqualitativen, medizinisch relevanten Bakterien haben nachweislich einen positiven Effekt auf die Darmgesundheit sowie auf das Reizdarmsyndrom. Bakterien werden oft mit Krankheiten assoziiert, probiotische Bakterien erfüllen jedoch lebenswichtige Aufgaben im menschlichen Körper. Eine ausgeglichene Darmflora ist beispielsweise von großer Bedeutung, um krankmachende Keime in Schach zu halten und zu verdrängen. Die zusätzliche Zufuhr von probiotischen Bakterienstämme sorgt für eine gesunde Darmflora und hat einen positiven Einfluss auf viele Stoffwechselvorgänge im Körper.

 

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