Hygiene: Clostridium difficile hochgefährlich

Laut einer schottischen Studie hat sich das Sterberisiko von Betroffenen verdoppelt.

In Österreich wird seit Jahren über die Meldung von Clostridium-difficile-Infektionen diskutiert Wien/Glasgow – Erkrankungen durch das Bakterium Clostridium difficile sind hochgefährlich. Laut einer schottischen Studie, die zum Start des 27. Europäischen Kongresses für Klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ECCMID) in Wien präsentiert wird, verdoppelt eine solche Infektion das Sterberisiko von Spitalspatienten. Eine Forschergruppe rund um den schottischen Professor Alistair Leanord von der Universität in Glasgow hat in Krankenhäusern in Schottland zwischen 2010 und 2013 insgesamt 3.304 Patienten und Patientinnen mit Clostridium-difficile-Infektionen identifizieren können und mit 9.516 Spitalspatienten ohne diese Darminfektion verglichen. Zwei Drittel der Kranken hatten sich im Spital angesteckt. Clostridium difficile ist damit eine klassische Ursache für sogenannte nosokomiale Infektionen, welche vor allem in Einrichtungen des Gesundheitswesens verbreitet sind.

Wiederkehrende Clostridium-difficile-Erkrankung Laut der Auswertung der Wissenschafter starben 29 Prozent der Patienten mit einer Clostridium-difficile-Erkrankung binnen zwei Monaten nach der Aufnahme ins Krankenhaus aus irgendeinem Grund (Gesamtmortalität) im Vergleich zu 14 Prozent der Kranken ohne eine solche zusätzliche Infektion. 60 Prozent der Betroffenen wurden wegen einer wiederkehrenden Clostridium-difficile-Erkrankung binnen sechs Monaten erneut ins Krankenhaus eingeliefert. Die Spitalskosten bei einem Patienten mit zusätzlicher Clostridium-difficile-Erkrankung betrugen laut den Berechnungen im Durchschnitt rund 8.600 Euro. Bei Krankenhauspatienten ohne eine solche Infektion lagen sie im Durchschnitt bei 3.200 Euro. „In Schottland verursachten die Clostridium-difficile-Infektionen pro Jahr rund 10.600 zusätzliche Krankenhaus-Aufenthaltstage. Das entspricht der ständigen Belegung einer 30-Betten-Station zusätzlich“, sagt Leanord. Mangelnde Krankenhaushygiene Clostridium-difficile-Infektionen können die Folge von Hygienemängeln in Spitälern sein. Sie sind schwierig zu behandeln, Rückfälle sind häufig. „In Europa kommt es pro Jahr schätzungsweise auf rund 125.000 Clostridium-difficile-Infektionen. Die Rückfallsrate beträgt 15 bis 30 Prozent. In Großbritannien geht die Zahl der Fälle seit 2008 zurück. Das dürfte vor allem durch verbesserte Hygiene und verbesserte Antibiotika-Verschreibungen bedingt sein“, sagte David Enoch, Mikrobiologe des Nationalen Infektionsservice Großbritanniens in Cambridge. Zwischen 2002 und 2013 seien fast 6.900 Fälle registriert worden.

In Österreich gibt es seit Jahren Diskussionen über Häufigkeit und Meldung von Clostridium-difficile-Infektionen. 2016 wurden dem Gesundheitsministerium insgesamt 475 solcher Erkrankungen gemeldet. Nur rund zehn österreichische Krankenhäuser beteiligten sich bis zum Juni 2016 an einem freiwilligen System zur Meldung von Clostridium-difficile-Infektionen. „Wir haben rund 2.700 (laut Krankenhausfinanzierung; Anm.) abgerechnete Clostridium-difficile-Fälle, davon 235 Todesfälle“, sagte im vergangenen Jahr Franz Allerberger, Bereichsleiter für Humanmedizin der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages). Als Mikrobiologie-Warnsignal tauchten diese Erkrankungen zum größten Teil aber nicht auf, was deren Bekämpfung erschwere. Die Mortalität könne bei rund 25 Prozent liegen. (APA, 21.4.2017)

QUELLE: http://derstandard.at/2000056264386/Krankenhaus-Hygiene-C-difficile-Infektionen-sind-hoch-gefaehrlich

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